Herz über Kopf: Was hält gesund? Interview mit Cathrin Park über Salutogenese im Spa
Als Einstieg zu deiner Session hast du einen kleinen Film gezeigt. Hier geht es darum, dass sehr oft der Kopf über das Herz siegt. Warum tun wir uns so schwer, auf unser Herz zu hören?
Wir leben in einer (Leistungs-)Gesellschaft, die dem Verstand und dem Kopf deutlich mehr vertraut als der Stimme des Herzens. Mit dem Film, den ich zu Beginn der Session beim SpaCamp abgespielt habe, wollte ich aufzeigen, dass wir ganz vergessen haben, wie es ist, sich selbst zu spüren und sich auf Gefühl und Intuition zu verlassen. Doch wenn es dann gelingt, sind es sehr hilfreiche und wohltuende Wegweiser, um Kopf, Herz und Bauch als Einheit zu (er-)leben.
Die Salutogenese legt den Fokus auf das, was gesund hält und nicht auf das, was krank macht. Was hält gesund?
Ganz grundlegend: einen Sinn im Leben zu erkennen.
Mit Zielen, Orientierung und Visionen. Das Gefühl zu haben, sein Potential, seine Fähigkeiten und seine Träume zu entfalten. Und auch selbstbestimmt Höhen und Tiefen zu meistern. Das führt dann ganz automatisch zu einem tiefen Verständnis in die Zusammenhänge des eigenen Lebens und schafft viele Momente von Glück, Zufriedenheit und Lebensfreude.
Wichtig ist auch, wie wir denken, fühlen und unser Bewusstsein ausrichten. Geschieht das voller Optimismus, Lebensfreude und dem Mut authentisch zu sein, bleiben wir gesund.
Wie können wir Skeptiker überzeugen, die, oft vorschnell, diese Ansätze ins Reich der Esoterik verbannen?
Ein Gedanke im Vorfeld: Esoterik ist vor allem in modernen, westlichen Gesellschaften negativ besetzt. In der Grunddefinition ist es die wissenschaftliche Beschäftigung mit Dingen, die dem rationalen Denken nicht zugänglich sind. Eine Auseinandersetzung mit Energie und Spiritualität. In unserer sehr „kopfgesteuerten“ Gesellschaft haben viele Menschen diese Themen aus ihrem Leben verbannt.
Allerdings hat schon der Begründer der modernen Quantenphysik Max Planck wissenschaftlich aufgezeigt, dass wir sowohl auf stoffliche, als auch auf energetische Reize reagieren. Das heißt, unsere Rezeptoren empfangen nicht nur physische Reize, wie z.B. Hormone oder Enzyme, sondern auch Schwingungsfrequenzen aus Licht, Klang, Radiowellen usw. Denn alles ist Energie, alles hat eine Schwingung. Und Schwingung ist Information. Unsere Gedanken sind wellenförmige Information. Und unser Bewusstsein gibt dann der Energie die Form.
Das wusste auch der Physiker Albert Einstein: „Alles ist Energie, (…). Wenn Du Dich einschwingst in die Frequenz der Wirklichkeit, die du anstrebst, dann kannst du nicht verhindern, dass sich diese manifestiert. Es kann nicht anders sein. Das ist nicht Philosophie. Das ist Physik.“
Welche Rolle kann bei dieser Bewusstseinsbildung das Spa einnehmen?
Eine ganz zentrale Rolle. Denn das Verhältnis Behandler*in – Gast ist ein sehr enges, offenes. Berührung findet auf allen Ebenen statt. Deshalb ist der Auftakt für eine umfassende Behandlung und ganzheitliches Wohlfühlen so wichtig. Hier sollte der Fokus auf einer positiven Herangehensweise an die Behandlung liegen, z.B. „Wie möchten Sie sich fühlen, wenn Sie diesen Raum verlassen? Was wünschen Sie sich?“
love your age und love yourself anstatt Anti-Aging.
Welche Fähigkeiten und Einstellungen müssen Spa-Mitarbeiter mitbringen und wie können diese von Vorgesetzten gestärkt werden?
Offenheit dafür, ihr eigenes Bewusstsein und ihre gewohnte Denkweise zu verändern. Voraussetzung dafür ist natürlich die Haltung und die Zugewandtheit der Vorgesetzen in Bezug auf diesen einschneidenden Prozess. Sonst funktioniert Veränderung nicht. Hilfreich ist dabei eine gute Ausbildung mit den besprochenen Themen rund um den salutogenetischen Ansatz, wie z.B. die VegetoDynamik.
In deiner Session habt ihr auch über Herzkohärenz diskutiert. Was kann man sich darunter vorstellen? Wie kommt man in Resonanz mit dem Gast?
Indem ich mein eigenes Herz mit Dankbarkeit, Liebe und Wertschätzung erfülle. Das ist eigenes Bewusstseinstraining. Dann kommt die/der Behandler*in in eine hohe Schwingung. Und wenn sie/er den Gast jetzt berührt, erhöht sich seine Schwingung ebenfalls. Wichtig ist, dass die/der Therapeut*in anders denkt und fühlt, dann spricht und berührt sie/er auch anders. Eben aus dem Herzen heraus.
Noch zum Abschluss: wie kann ich jetzt im Moment meinem Herzen Gutes tun?
Mit einer Herzmeditation. So aktiviere ich meine Selbstliebe. Und fühle bedingungslose Liebe, die weder etwas fordert noch bewertet.
Vielen Dank, Cathrin Park, für deine Einblicke in das sehr spannende und vielschichtige Thema der Salutogenese!