Die Spa Uniform – Modetrends und Nachhaltigkeit

Bekleidung für Spa-Mitarbeiter:innen muss nicht nur bequem und praktisch sein, sie muss zum Haus passen und den Farbrichtlinien entsprechen. Wir haben uns mit Anette Axmann von den Löwenwelten darüber unterhalten, welche Design-Trends en vogue sind, wie Nachhaltigkeit funktioniert und was für Depotware oder die individuelle Lösung spricht.

Die Spa-Uniform im Das Achental Resort. Foto: Das Achental
Die Spa-Uniform im Das Achental Resort. Foto: Das Achental

Welche Design-Trends gibt es im Moment bei der Spa-Bekleidung? Ist Beige noch en vogue oder darf es auch bunt sein?

Durch ein wachsendes Bewusstsein in Umweltfragen liegt der Fokus eindeutig auf nachhaltigen Materialien und Produktionsprozessen in natürlichen Farbwelten, sowohl national als auch international. Baumwolle aus biologischem Anbau, recycelte Materialien und umweltfreundliche Färbemethoden gewinnen an Beliebtheit.

Insgesamt wird traditionelle Spa-Bekleidung zunehmend durch moderne Schnitte und Designs ergänzt. Asymmetrische Linien, innovative Verschlüsse und kreative Details sind in neuen Kollektionen immer häufiger zu finden. Ein wachsender Trend ist die Personalisierung von Kleidungsstücken, sei es durch individuelle Stickereien oder Drucke – passend zum Interieur und Farbschema des jeweiligen Hauses.

Beige- und Cremetöne sind nach wie vor ein sehr großes Thema – sie harmonieren mit allen anderen Farben und lassen sich sehr vielseitig, auch untereinander, kombinieren. Allerdings kommt es auch auf das Gesamtkonzept des Hotels an, welche Farben bei der Spa-Bekleidung gewählt werden. Das Farbschema der Bekleidung wird in der Regel auf das Interieur des Hauses abgestimmt.

Farbkombination im A-Rosa Kitzbühel. Foto: A-Rosa
Farbkombination im A-Rosa Kitzbühel. Foto: A-Rosa

Welche Möglichkeiten gibt es, um auch in Sachen Nachhaltigkeit zu punkten?

Die Möglichkeiten sind inzwischen, zum Glück, vielfältig. Beliebt ist die Verwendung von organischen und nachhaltigen Materialien wie Bio-Baumwolle, Bambus, Tencel oder recycelte Fasern. Diese Materialien haben oft einen geringeren ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu konventionellen Stoffen.

Hinzu kommt der Einsatz von umweltfreundlichen Färbemitteln und energieeffizienten Produktionsprozessen. Wir achten bei der Entwicklung von Kleidungsstücken ganz besonders auf eine hohe Qualität. Das führt zu einer deutlich längeren Lebensdauer, da die Bekleidung weniger oft ersetzt werden muss. Bei der Produktion legen wir den Fokus auf zertifizierte Lieferanten und Hersteller, die in Europa ansässig sind, faire Arbeitspraktiken gewährleisten und sich für die Rechte der Arbeiter:innen einsetzen.

Depotware vs. individuelle Lösung – wann lohnt sich was?

Ob ein Kunde mit Depotware, einer Private-Label-Kollektion oder einem Hybridmodell ausgestattet wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Anzahl der Mitarbeiter:innen, das zur Verfügung stehende Budget oder auch der Frage, in welchem Ausmaß die Corporate Identity sich in der Mitarbeiterbekleidung widerspiegeln soll.

Grundsätzlich ist Depotware schneller lieferbar – und auch hier ist eine Veredelung in Form von Stickereien oder Drucken möglich. Beliebt ist auch unser Hybridmodell, das bedeutet eine Kombination aus ausgesuchten Signature-Artikeln und Essentials/Depotware. Eine typische Zielgruppe sind hier Funktionsabteilungen ab mindestens 10 Mitarbeiter:innen oder Hotels, Thermen und Resorts ab ca. 50 Mitarbeiter:innen.

Anette Axmann, Geschäftsführerin Löwenwelten. Foto: Löwenwelten
Anette Axmann, Geschäftsführerin Löwenwelten. Foto: Löwenwelten

Ein eigenes Private-Label-Konzept inklusive Konzeption, Entwurf, Produktion und Logistik rechnet sich in der Regel für Funktionsabteilungen ab 50 Mitarbeiter:innen oder Hotels, Thermen und Resorts ab 200 Mitarbeiter:innen.

Für ein reines Bekleidungskonzept aus Depotware gibt es keine Mindestproduktionsmengen. Im Rahmen der Kostenoptimierung werden die zur Verfügung stehenden Optionen in Bezug auf Atelier, Manufaktur und Großserienanfertigungen untereinander abgewogen und dem Auftraggeber vorgestellt.

Was war für dich, liebe Anette die ungewöhnlichste und auch mutigste Spa-Bekleidung, die du je gemacht hast?

„Ungewöhnlich“ im Sinne der konsequenten Ganzheitlichkeit ist das Projekt Seezeitlodge am schönen Bostalsee im Saarland. Hier wird die Eigentümerfamilie nicht müde, Geschichten, Motive und Details des Hauses in regelmäßigen Arbeitssitzungen umfangreich und intensiv textilisch umzusetzen, nicht nur in der Bekleidung, sondern auch im Interieur sowie für zahlreiche Accessoires und im Shop.

Als Farben kommen Naturtöne in Sand, Creme und Taupe mit einem Akzent in Salbei zum Einsatz. Stoffe mit Signature-Elementen, beispielsweise mit Seefischen, Waldeulen oder dem Muster des keltischen Knotens wurden exklusiv für die Seezeitlodge entwickelt und angefertigt. Accessoires werden von den Mitarbeiter:innen individuell zum Look getragen. Hierzu zählen unter anderem Schultertücher, Schleifenbroschen oder Einstecktücher.

Spa-Bekleidung in der Seezeitlodge. Foto: Seezeitlodge
Spa-Bekleidung in der Seezeitlodge. Foto: Seezeitlodge

Beim Begriff „ungewöhnlich und mutig“ fällt mir außerdem spontan die Modellreihe „Aphrodite“ ein, welche – zumindest für hiesige Breitengrade – eher exotisch ist. Der anmutige und zarte Look, welcher durch die leichten und fließenden Materialien geschaffen wird, soll an die griechische Göttin der Liebe und Schönheit erinnern. Als Farbe wurde hier ein sanfter Pfirsichton gewählt, welcher übrigens auch die Pantone Farbe des Jahres 2024 ist!

Die Modellreihe ist mutig, weil sie sowohl auf Seiten der Mitarbeitenden als auch gästeseitig polarisieren mag. Mindestens sorgt ein derartiger Style für Gesprächsstoff, und wir sehen dies als Chance im Beziehungsmanagement zwischen Gast und Gastgeber insgesamt, sowie speziell in der Anwendung.

Ungewöhnliche Styles in Bezug auf top-individualisierte Signature-Artikel findet man beispielsweise beim bekannten Stanglwirt. Dort wurde das Thema Bio/Natur/Kräuter mit einem pompös-filigranen Stick auf den Schärpen manifestiert.

Letztendlich hängt das finale Produkt immer vom Mut des Auftraggebers ab.

Anette Axmann

Vielen Dank, Anette Axmann, Geschäftsführerin bei Löwenwelten für die Einblicke in die Mode für Spa-Mitarbeiter:innen. Wir wünschen weiterhin viele Inspiration und Kreativität!