Luxus UND Nachhaltigkeit für Spa-Gäste – Spa-Managerin Christel Reininghaus vom Naturresort Schindelbruch im Gespräch
In Ihrem Impulsvortrag beim SpaCamp Focus Day geht es darum, dass Nachhaltigkeit im Spa nicht automatisch weniger Qualität oder Luxus bedeutet. Haben Sie für uns das eine oder andere Beispiel, ohne gleich zu viel zu verraten?
Hier sollten wir uns erst einmal die Definitionen für Nachhaltigkeit und Luxus anschauen. Was bedeutet Nachhaltigkeit? Im Duden wird Nachhaltigkeit ziemlich knapp definiert: „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.“
Im Brundtland-Report von 1987 ist die weltberühmte Definition für nachhaltige Entwicklung zu finden die sagt: „Humanity has the ability to make development sustainable – to ensure that it meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“
Was bedeutet nun Luxus? Das Wort Luxus kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Verschwendung“. Heute definieren wir Luxus auch als „einen Lebensstandard der weit über den durchschnittlichen einer Gesellschaft hinausgeht.“
Das sind zwei sehr allgemein gehaltene Formulierungen. Aber haben wir nicht alle unsere eigene Vorstellung von Luxus? Für die einen sind es materielle Werte und für die anderen ein Treffen mit guten Freunden, ein gutes Essen, ein Waldspaziergang oder ein auch Wohlfühlaufenthalt im Spa.
Nachhaltigkeit ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, wie unser Energiemix, unsere Wasserversorgung oder unser Abfallmanagement und hat auch keinen negativen Effekt für unsere Gäste. Den Luxus erfahren unsere Gäste im Naturresort Schindelbruch durch wohltuenden Treatments, die natürlichen Produkte die wir dazu nutzen, einen kompetenten und aufmerksamen Service durch unsere gut geschulten Mitarbeiter*innen, die Großzügigkeit der Anlage und die wunderschöne Lage unseres Hauses in Mitten der Natur.
Das 4-Sterne-Superior-Hotel Schindelbruch im Südharz baut schon lange auf ein Ökologisches Konzept auf und ist das erste klimaneutrale Hotel Mitteldeutschlands. Auf was seid ihr besonders stolz?
Als unser Eigentümer, Dr. Clemens Ritter von Kempski, 2003 das kleine Harzhotel im Schindelbruch übernommen hat, hatte er die Grundidee eines ökologischen Hotelbetriebes bzw. die schrittweise bauliche Entwicklung des kleinen Harzhotels im Schindelbruch zum großen nachhaltigen Resort. Dies wurde und wird bei allen baulichen Maßnahmen umgesetzt.
2009 wurden wir als 1. Klimaneutrales Hotel Mitteldeutschlands ausgezeichnet und erhielten den Tourismuspreis „Vorreiter“ des Landes Sachsen-Anhalt. Besonders stolz macht es uns, dass wir nun seit über 10 Jahren bei Viabono als nachhaltiges Resort gelistet sind und das auch bleiben wollen – getreu unserem Motto: WIE BLEIBEN WIR BESSER?
Dr. Clemens Ritter von Kempski ist Arzt und Hotelier. Können Sie uns sagen, was den engagierten Visionär antreibt?
Zum einen treibt es ihn an, Vater von vier prachtvollen Kindern zu sein. Außerdem, verantwortlich zu sein für einen großen Forstbetrieb der nur wirtschaftlich sein kann, wenn über Generationen hinaus gedacht wird. Und die stets aufmerksame Beobachtung der wirtschaftlichen und ökologischen Lage.
Kommen wir wieder zurück ins Spa. Welche Treatments schätzen Ihre Gäste am meisten? Und können Spa-Behandlungen auch den Kontakt zur Natur nachhaltig stärken?
Den ersten Teil dieser Frage kann ich nicht generell beantworten. Es kommt immer darauf an, was der Gast möchte. Ist sein Fokus auf physiotherapeutische Anwendungen ausgerichtet oder mehr auf Wohlfühltreatments. Wichtig ist doch, wie fühlt sich der Gast hinterher und haben wir ihr/ihm das kleine Stück an gewünschtem Luxus erfüllt?
Nun zur 2. Hälfte, ob SPA-Behandlungen auch den Kontakt zur Natur nachhaltig stärken können. Hier kommen unsere Angebote: „Bewegung Lustvoll entdecken“ oder „Vitalität achtsam bewahren“ ins Spiel. Bei diesen sportlichen Aktivitäten, von denen viele in der freien Natur stattfinden, sind die Schäden am Wald, die in den letzten Jahren durch starke Trockenheit, Hitze, den Borkenkäfer und Stürmen entstanden sind, nicht zu übersehen. Wo vor 1 bis 2 Jahren noch dichter Wald stand, haben wir nun kahle Flächen. Das macht unsere Gäste sehr nachdenklich und das Interesse an unseren Maßnahmen zur Nachhaltigkeit wird ernstlich geweckt. Darüber freuen wir uns sehr und erklären gerne, was wir in Punkto Klimaschutz und Nachhaltigkeit unternehmen.
Vielen Dank, Christel Reininghaus, für das Interview und den Einblick in das nachhaltige Verständnis im Schindelbruch. Wir freuen uns schon sehr auf den Impuls beim SpaCamp Focus Day am 22. März.