Think local, act global! „Glokalisierung“ verbindet lokale und globale Entwicklungen
8. November 2016

Glokalisierung: Von ,think global, act local‘ zu ‚think local, act global‘ . Foto: fotolia/Rawpixel.com
Was wünscht sich der Hotel-Gast heute?
Natürlich fordern Veränderungen und Trends die Hotellerie und Wellnessbranche heraus. Die Zusatzangebote, Mehrwert- und Ergänzungsprodukte im Spa sind mittlerweile schier endlos. Doch das alleine reicht dem heutigen Gast nicht mehr aus, um sich für eine Destination/Region als Urlaubsziel zu entscheiden, und dort ein Hotel auszuwählen.
Neben all den diversen Angeboten hinsichtlich Wohlbefinden sucht der informierte Gast zunehmend eines: Authentizität und Unverwechselbarkeit. Als Trend kristallisiert sich hier die so genannte Glokalisierung heraus, das ist die Verbindung aus lokalen Besonderheiten und globalen Einflüssen und Marketing. Dahinter steckt die Idee, globale Trends und Neuerungen auf lokaler Ebene fortzuführen. Für Destinationen und Regionen und damit auch in hohem Maße für die Hotels bedeutet das, sich an den jeweiligen lokalen Stärken zu orientieren, diese konsequent auszubauen und im globalen Markt zu positionieren. Das kann sich sowohl auf Natur und Landschaft als auch auf Kultur und Genuss beziehen. Diese Tendenz spiegelt sehr stark den Wunsch des modernen Gastes wider, im Urlaub lokale Traditionen, Werte der Region und Besonderheiten kennenzulernen.
Spannungsfelder: Potenzial für Vernetzung und Innovation
Aus positiven Spannungsfeldern von Stadt und Land oder zwischen dem globalen und lokalen, kreieren sich neue Innovationen in der Freizeitwirtschaft sowie auch im Gesundheitstourismus, wie die Vernetzung zwischen dem Gesundheits- und Medizintourismus. Ein gutes Beispiel dafür ist Berlin-Brandenburg. In Brandenburg stellen Natur und Umwelt die idealen Voraussetzungen für den Gesundheitstouristen dar, wo hingegen Berlin durch seine modernen High-Tech Anlagen und mit zertifizierter urbaner Qualität ein Ort für den Medizintourismus ist. Somit wird dieses Spannungsfeld zwischen Stadt und Land optimal genutzt.
Beispiele für gelebte Glokalisierung
Doch woraus ergibt sich die Glokalisierung? Ist es „think global, act local?“ oder doch „think local, act global?“ Die Fusion der globalen und lokalen Marketingstrategien führt zunächst zur regionalen Verdichtung, entstanden durch die internationalen Entwicklungen. Dabei sollte sich jedoch stets an den lokalen Stärken orientiert werden. In unserem Zeitalter, geprägt von Wirtschaft und Lebensstil, findet immer mehr eine Rückbesinnung auf lokale und regionale Traditionen statt. Somit ist die Glokalisierung eine lokale Auswirkungsebene der weltumspannenden Globalisierung.
Doch wie werden diese Entwicklungen zu Angeboten? In Berlin bietet beispielsweise das SpaBoat, welches auf der Havel (Richtung Wannsee) entlang schippert, seinen Gästen einen entspannten Saunabesuch sowie eine Bar und Relax-Zonen an. Damit werden regionale Gegebenheiten und Sehenswürdigkeiten mit den globalen Lifestyle-orientierten Wellnessattraktionen verbunden.
Auch das Schnurrbad in Berlin (gerade im Umbau) ist eine Vernetzung zwischen der lokalen urbanen Bezirksatmosphäre mit den globalen Trends aus der Wellnessbranche.
Ganzheitliches Erleben und Glücks-Werte
Für den heutigen Gast muss eine Destination all das bieten, was für ihn, seinen Lebensstil und auch seine jeweilige Lebensphase Relevanz hat. So können Begehrlichkeiten geschaffen, neue Erlebnisse kreiert und ein neues Konsumverhalten geweckt werden. Ganzheitlichkeit und auch Individualisierung (als Mega-Trend) rücken immer mehr in den Vordergrund.
Vorbildlich, wenn Hotels dem Gast ganzheitliche Erlebnisse bieten, stets unter Berücksichtigung der individuellen Zielsetzung. Wichtig ist die Vermittlung von Glücks-Werten wie Wohlbefinden, Freundschaft, Spiritualität, Selbstfindung … Das Hotel sollte sich regelmäßig die Frage stellen, ob die Vernetzung mit der Region voll ausgeschöpft wurde und wie man dem Gast Mehrwerte durch die Vernetzung bieten kann. Als erfolgversprechend gilt die Kombination aus Innovationen und Bewährtem. Heißt:
Bewährtes und Beliebtes wird durch (innovatives) Neues ergänzt.