Fitness und Bewegung – wie geht es weiter und was sind die Trends? Interview mit Anke Brendt, FIBO Global Fitness
Die Zeichen stehen gut für die FIBO Global Fitness in Präsenz am 4. bis 7. November 2021 in Köln. Wie lässt sich aktuell eure Stimmung beschreiben?
Bei uns ist die Stimmung gerade sehr positiv. Wie viele von der Pandemie betroffenen Branchen können auch wir wieder durchstarten. Wir freuen uns sehr über die positive Entwicklung bei unseren Planungen und über die zahlreichen Öffnungsschritte, die Messen wieder möglich machen.
Zudem befindet sich der Fitness- und Wellnessmarkt ebenfalls in einer Aufbruchstimmung. Die Corona-Krise hat die gesundheitlichen Auswirkungen, die ein inaktiver Lebensstil ohne Sport- und Fitnessangebote haben kann, in den Fokus gerückt. Ich bin überzeugt, dass alle Akteure in den Bereichen Fitness, Wellness und Gesundheit große Wachstumschancen haben. Die FIBO 2021 wird die neuen Konzepte und Innovationen in den Fokus rücken. Denn jetzt ist der Zeitpunkt, um zu investieren und sein Unternehmen zukunftssicher zu machen.
In welcher Phase der Planung befindet ihr euch im Moment?
Wir haben bereits mit zahlreichen Partnern Kooperationen für die FIBO 2021 abgeschlossen, darunter viele Premieren, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem SpaCamp. Wir können gemeinsam viele Synergien nutzen und alle Zielgruppen der Branche auf die Messe holen.
Aktuell gehen wir in die Detailplanung, was zum Beispiel das Programm angeht. Und natürlich laufen noch viele Gespräche mit potenziellen Ausstellern. Durch den langen Lockdown wurden viele Entscheidungen nach hinten geschoben. Aber nun können wir konkret planen. Dabei beschäftigt uns natürlich auch fortwährend das Sicherheitskonzept zur Messe, das wir den aktuellen Gegebenheiten stetig anpassen können.
Fitnessstudios waren während der Pandemie lange geschlossen. Auch in Schulen kam und kommt die Bewegung noch viel zu kurz. Wie geht es auch als Messe-Veranstalter aktuell mit dieser Situation und wie blickt ihr in die Zukunft?
Verschiedene Studien zeigen, dass sich viele Menschen in der Pandemie nicht ausreichend bewegt haben. Das bedeutet, sie waren weniger als 30 Minuten pro Woche oder sogar überhaupt nicht aktiv. Fitness-Angebote werden also dringender denn je gebraucht. Darin liegt eine große Chance für die Branche.
Wichtig ist es nun, mit den passenden Konzepten auf die Menschen zuzugehen und gerade die Inaktiven ins Boot zu holen. Wir müssen uns heute mehr denn je als Gesundheitsdienstleister positionieren. Die FIBO kann hier als größtes Medienereignis der Branche unterstützen und Fitness noch sichtbarer machen. Beispielsweise setzen wir uns als Teil der Initiative „Exercise is Medicine“ dafür ein, dass Bewegung noch mehr in den Fokus des Gesundheitssystems, der Politik und der Bevölkerung rückt. Ziel ist es, in ganz Europa körperliche Aktivität und Sport als Prävention gegen Krankheiten und zur medizinischen Behandlung zu verschreiben.
Fitness@home oder auch Fitness im Hotel-Zimmer waren Themen über die während des Lockdowns viel diskutiert wurde. Werden uns diese Themen auch in Zukunft begleiten?
Die Menschen haben sich im vergangenen Jahr alternative Orte zum Trainieren gesucht. Die Digitalisierung hat in der Branche nochmal einen richtigen Schub bekommen und war auch für die Fitnessstudios essentiell, um den Kontakt zu ihren Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Für die Hotellerie könnte das Thema „Fitness im Hotelzimmer“ in Zukunft eine gute Möglichkeit sein, einen eigenen USP zu kreieren und sich so vom Wettbewerb abzuheben. Es wird sehr spannend sein zu sehen, welche Innovationen in diesem Bereich noch auf uns warten.
Fakt ist aber auch, dass ein Training zu Hause oder alleine im Hotelzimmer immer nur eine ergänzende Maßnahme sein kann. Es fehlen die Trainingsanreize durch Geräte und Gewichte und allen voran die professionelle Begleitung des Trainings. Wir erwarten eine hybride Zukunft, in der @Home-Angebote und das Training im Fitnessstudio Hand in Hand gehen.
Du hast ja praktisch Kontakt mit allen Fitness-Anbietern. Welche Trends kommen auf uns zu und welche davon werden auch im Hotel-Spa Anklang finden?
Viele der internationalen Fitnesstrends sind für die Hotellerie von großer Relevanz. Nehmen wir zum Beispiel den Bereich der Digitalisierung. Die passenden Schnittstellen in Bezug auf Geräte, Apps und Wearables ermöglichen die ganzheitliche Betreuung der Gäste und integrieren idealerweise das Training im Urlaub oder auf der Geschäftsreise in den individuellen Trainingsplan Zuhause. Hier spielt auch das Thema Individualität eine große Rolle, ob es die individuellen Trainingspläne sind oder zum Beispiel das Thema Biohacking. Es geht darum, immer detailliertere Informationen über den eigenen Körper zu bekommen. Zudem haben Spas, Hotels und Wellnesseinrichtungen große Chancen sich im Bereich des gesundheitsorientierten Trainings zu positionieren.
Eine immer größere Relevanz erfährt auch das Thema „Body & Mind“ – ein idealer Anknüpfungspunkt für die Hotellerie. Yoga und Meditationen und Retreats sind stark nachgefragt. Die Regeneration ist den Menschen wichtig und rückt in den Fokus.
Auf deinem Insta-Profil sieht man, dass du gerne lachst. Was ist deiner Meinung sonst noch wichtig für einen gesunden Lebensstil?
Eine positive Lebenseinstellung ist für mich das Wichtigste. Man kann für alles eine Lösung finden. Das macht das Leben schon mal generell einfacher.
Die persönliche Ausgeglichenheit ist für mich ein stetiges Ziel. Ich lese zum Beispiel gerade das Buch „Der 5 Uhr Club“ und finde mich darin wieder. Es geht darum, die vier Komponenten Mind Set (Psyche), Health Set (Physis), Soul Set (Spiritualität) und Heart Set (Emotionen) in Einklang zu bringen. Hier spielen viele Bereiche rein, die ich auch in meinem Leben umsetze. Angefangen von einer gesunden Ernährung, über Bewegung, Yoga und Meditation und viel Zeit mit der Familie und Freunden. Ansonsten fahre ich gerne mit meinem neuen Gravelbike und setze mich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung auseinander.
Vielen Dank, liebe Anke Brendt für das Interview! Wir wünschen euch viel Erfolg für die Planungsphase und drücken die Daumen, dass im November alles wie gewünscht klappt.