SpaCamp 2022: Die beliebtesten Themen und spannende Erkenntnisse – Teil 1
15 Jahre länger leben?
Neugierig und höchst gespannt auf das in der Vorstellungsrunde der Sessions angekündigte Rezept, wie wir bis zu 15 Jahre länger leben können, starteten wir in Raum 1 mit dem am meist gevoteten Impuls „Die Kraft deiner Worte“ von Marlis Minkenberg. Marlis ist neben ihrer Tätigkeit als Spa Consultant, Trainerin und Business Coach, Expertin in Sachen Sprache und beschäftigt sich seit über 30 Sachen Jahren damit, welchen Einfluss unsere Wortwahl auf unser gesamtes Leben haben kann.
Sie inspirierte mit vielen wertvollen Aspekten, Hinweisen und Tipps unter anderem auch dazu, sich mit der Bedeutung des eigenen Namens auseinander zu setzen, die 3 A’s der Ansprache – Ansprechen, Anschauen, Atmen – zu beherzigen, wieder mehr in ganzen Sätzen und nicht nur in kryptischen Kurznachrichten zu sprechen und auf das eigene „Wort-Saldo“ zu achten. Marlis bereitete den Teilnehmer:innen einen beeindruckenden und wahrlich nachhaltigen Start in die Sessions des diesjährigen SpaCamp, da von nun alle versucht waren, ihre unzähligen „man“, „muss” und „eigentlich“ zu verhindern. Mit ihrer gewohnt herzlichen und positiven Art, einem tollen Start in die Sessions sowie mit einer echten Tüte voller Glück beschenkte Marlis alle Zuhörenden und das SpaCamp 2022.
Warum es nicht auf die 4 P’s, sondern die 4 E’s ankommt
In der zweiten Session des Tages ging es direkt unter die Haut – und zwar mit dem gleichnamigen Impuls „Das geht unter die Haut“ von Marilena Grünfelder. Die Marketingspezialistin der Marketingagentur Brandnamic aus Südtirol bereicherte das diesjährige SpaCamp Portfolio mit ihrer Session rund um den Emotionsort SPA und wie wir das im Marketing nutzen dürfen.
Mit einer spannenden Übung, in der alle Session-Teilnehmer:innen ihre Empfänglichkeit für bestimmte Emotionen testen konnten, nahm sie uns mit in die Bedeutungswelt der „4 E“ – der Emotionen, Erlebnisse, des Engagements und Excitements. Diese hätten den klassischen „4 P“ des Marketingmixes (Product, Price, Placement, Promotion) längst den Rang abgelaufen und sollten in Sachen Marketing unbedingt Beachtung finden. „It’s all about emotions“ sagt sie und betont, dass Gäste heutzutage viel mehr interagieren und sich eingebunden fühlen möchten, dass eine emotionale Beziehung aufgebaut und bestenfalls alle 5 Sinne angesprochen werden sollten. Entscheidend sei das Gefühl, das die Gäste bei uns haben – alles andere komme danach. Und wie man das umsetzen könne, veranschaulichte sie anhand eines wunderschönen Best Practice Beispiels aus den Südtiroler Bergen.
Lust oder Frust?
Mit den Fragen „Welches Augenmaß müssen Personalverantwortliche und Führungskräfte an den Tag legen?“, “Wer dient derzeit wem?“ und „Was ist die richtige Balance?“ eröffnete Petra Herz die erste Diskussionsrunde des Tages in Raum 1 rund um das Thema Mitarbeiter-Management. Petra ist Spa Director der Merkur Health Bad Tatzmannsdorf und seit über 20 Jahren als Personalverantwortliche im Gesundheitssektor tätig. Ihre Beobachtungen und Erfahrungen in Sachen Mitarbeitermangel, wachsenden Bedürfnissen und Ansprüchen der unterschiedlichen Generationen, auffälliges Bewerber:innen-Verhalten sowie ein sich verändernder Umgang in Sachen Wertschätzung und Loyalität veranlasste sie zu dieser Diskussion, welche auf reges Interesse stieß.
Petra und die Teilnehmenden teilten aktuelle Erlebnisse und sammelten Ideen und Beispiele, welche Arbeitsmodalitäten und Rahmenbedingungen das heutige und zukünftige Miteinander überhaupt möglich machen und deutlich erleichtern könnten. Bei allen Mitarbeiter-Benefits, Zugeständnissen und gegenseitiger Wertschätzung müsse uns vor allem aber eines klar sein: Mitarbeitende aus der Generation Z werden im Laufe ihrer Karriere im Schnitt 10 Arbeitgeber haben und etwa alle 3-4 Jahre den Arbeitsplatz wechseln. Das Streben nach Freiheit und Sinn stehe bei der jüngeren Generation absolut im Fokus und muss sich in den Rahmenbedingungen wie Arbeitszeiten, Behandlungszeiten, Aufgabenverteilung und vielem mehr widerspiegeln, wenn man eine Chance haben will, sie als Mitarbeiter:innen zu gewinnen und möglichst lange zu halten. Dabei muss man aber auch als Arbeitgeber:in selbstbewusst bleiben und genau schauen, welche/r Mitarbeiter:in gut ins Team passt.
Wenn der Worst Case zum Magic Moment wird
Als Grundlage zu ihrer Diskussion „Spa ohne Sauna und Pool – was tun bei Schließung und Preisexplosion?“ baten Susanne und Roland Janauschek vom Badehaus Bremen uns nach der wohlverdienten Mittagspause auf das Worst Case Szenario zu committen, nämlich auf die Vorstellung, dass im bevorstehenden Winter auf Grund des Energieengpasses keine Sauna- und Poolanlagen betrieben werden können.
Ziel des Gedankenspiel war es, möglichst viele Ideen zu finden, wie die Saunakabinen, die Ruhe- und Aufenthaltsräume und auch die leeren Schwimmbecken genutzt und welche Treatments, Arrangements und Erlebnisse dennoch gestaltet werden könnten. Zur eigenen Überraschung und Begeisterung von Susanne und Roland entfachte im Raum ein Kreativitätsfeuerwerk. In fast heiterer Aufbruchstimmung übertrumpften sich die Session-Teilnehmer:innen mit ihren Ideen, Stimmungsbildern, ihren Mut machenden und motivierenden Beispielen, was sie bereits während der Corona-Zeit ausprobiert und erfolgreich umgesetzt haben. Von Art-Nights, Theateraufführungen, über Kakao-, Tee-, Räucher- und Trommelzeremonien, Atemworkshops, Heuräumen, Tanzunterricht & Mottoparties und einiges mehr erschuf die Community viele spannende Bilder und einen positiven Blick Richtung Wintersaison.
Sogar in der abschließenden Feedbackrunde zum gesamten SpaCamp 2022 schaffte es die Session von Susanne und Roland als „Magic Moment“ bezeichnet zu werden, da sie es geschafft hatte zu zeigen, wie ein Worst Case Szenario in ein Szenario von Chancen und Möglichkeiten verwandelt werden kann, wenn man gemeinschaftlich denkt, fühlt und kreativ gestaltet.